Mikrobiologie
Mikrobiologie
Der diagnostische Aussagewert einer mikrobiologischen Untersuchung hängt wesentlich von Entnahmetechnik, Versandbedingungen und der Auswahl des geeigneten Untersuchungsmaterials und -verfahrens ab. Für eine optimale bakteriologische, mykologische und parasitologische Diagnostik haben daher die folgenden Hinweise zur Präanalytik eine besondere Bedeutung.
Die Angaben basieren auf den Qualitätsstandards in der mikrobiologisch-infektiologischen Diagnostik (MiQ) der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie sowie den entsprechenden Empfehlungen der American Society for Microbiology (ASM). Die Resistenzbestimmung und Interpretation erfolgt nach EUCAST (http://www.eucast.org/clinical_breakpoints/).
Material & Lokalisation
Das zu untersuchende Material (Probe) für den kulturellen oder molekularbiologischen Erregernachweis sollte vom Infektionsort unter Vermeidung einer Kontamination (auch nicht mit der physiologischen Standortflora des gesunden umgebenden Gewebes) abgenommen werden und sollte, wenn möglich, vor Beginn einer eventuellen antimikrobiellen Chemotherapie gewonnen werden. Untersuchungsmaterialien von primär sterilen Lokalisationen (zum Beispiel Blut, Liquor) eignen sich hierbei besonders.
Hinweis
Um Fehler bei der Probenzuordnung zu vermeiden, ist eine eindeutige Kennzeichnung der Untersuchungsgefäße (Name, Barcode) notwendig.
Für eventuelle Fragen zur Präanalytik sowie zur Interpretation der mikrobiologischen Befunde stehen Ihnen unsere mikrobiologischen Fachärzte jederzeit gerne zur Verfügung.
Schnell ins Labor
Alle Proben für mikrobiologische Untersuchungen sollten so schnell wie möglich in das Labor gelangen. Hierzu kann unser zertifizierter Fahrdienst ggf. telefonisch angefordert werden (Tel.: 0221 940 505 960).
Sind längere Transportzeiten unvermeidlich, können Punktate (zum Beispiel Liquor) in Blutkulturflaschen eingeimpft und dann entsprechend gelagert werden. Für den Transport von Urinproben können in diesen Fällen Urintauchkulturen (zum Beispiel Uricult® o. Ä.) verwendet werden.
Nativmaterial ist für die Diagnostik jedoch in der Regel das bessere Material. Für Detailfragen stehen Ihnen unsere Fachärzte gerne auch telefonisch zur Verfügung. Sollte eine Lagerung der Proben unvermeidbar sein, ist es bis auf wenige Ausnahmen sinnvoll, diese gekühlt bei 4°C zu lagern.
Befundübermittlung
Die Befundmitteilung erfolgt schriftlich, ggf. zusätzlich per Fax, DFÜ oder html als Teil- und Endbefund. In dringenden Fällen oder auf Wunsch werden die Ergebnisse auch vorab über Telefon oder Fax mitgeteilt. Alle Befunde werden in der Labor-EDV gespeichert und für 10 Jahre archiviert. Die Befunde können in diesem Zeitraum jederzeit erneut abgerufen werden.
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Transportmedien
Um optimale Transportbedingungen zu gewährleisten, müssen die Proben in geeignetem Abnahme- bzw. Transportsystem eingesandt werden.
Zu diesem Zweck können vom Labor folgende Transportmedien zur Verfügung gestellt werden:
- sterile breite Röhrchen, sterile schmale Röhrchen, sterile Becher (für Sputum, BAL, Sekrete, Aspirate, Punktate, Katheterspitzen, Liquor, Urin)
- sterile Stieltupfer mit Transportmedium (für Abstriche)
- sterile Stieltupfer ohne Transportmedium (für MRSA-Schnelltests mittels PCR)
- sterile Stieltupfer mit Kohletransportmedium (für Abstriche mit besonders empfindlichen Erregern (zum Beispiel N. gonorrhoeae)
- sterile Stuhlröhrchen
- Blutkulturflaschen aerob/anaerob (für Blut und andere Körperflüssigkeiten Sekrete Liquor, Punktate; Barcode der Flasche nicht überkleben!), für Erwachsene sowie spezielle Blutkulturflaschen (PEDS-Flaschen) für Kleinkinder
- Hinweise auf spezielle Transportmedien für molekularbiologische Untersuchungen finden Sie bei den entsprechenden Erregern/Untersuchungen.
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