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STI – Sexuell übertragbare Infektionen

STI – Sexuell übertragbare Infektionen

Sexuell übertragbare Infektionen (STI) können jeden sexuell aktiven Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht und sexueller Orientierung betreffen. Safer Sex kann das Risiko einer Ansteckung reduzieren, dies gilt aber nicht für alle Erreger gleichermaßen.

Viele STI können ohne Symptome verlaufen. Daher kann ein Screening auf STI bei Personen, die viele Sexualkontakte haben, sinnvoll sein, selbst wenn keine Beschwerden bestehen. Durch Diagnose und Behandlung einer STI können Folgeschäden (z. B. Unfruchtbarkeit) und eine Ansteckung weiterer Sexualpartnerinnen und -partner verhindert werden.

Bei Nachweis einer STI sollte auf weitere STI getestet werden, da Infektionen mit mehreren Erregern nicht selten sind.

Symptome

Bei folgenden Beschwerden sollte immer eine Ärztin oder ein Arzt konsultiert werden:

  • ungewöhnlicher/riechender Ausfluss
  • Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
  • Juckreiz
  • Haut- oder Schleimhautveränderungen im Genitalbereich
  • Lymphknotenschwellungen in der Leistenregion
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Diagnostik

Je nach Erreger werden unterschiedliche Testverfahren aus unterschiedlichen Untersuchungsmaterialien eingesetzt. Zum Ausschluss einer HIV-Infektion, einer Hepatitis B und C sowie einer Syphilis (Lues) erfolgt eine Blutentnahme.

Zum Nachweis einer Gonorrhoe (Tripper), von Chlamydien, Mykoplasmen, Ureaplasmen oder Trichomonaden wird ein Abstrich (vor allem bei Männern auch Erststrahlurin) mittels einer Multiplex-PCR untersucht. Mithilfe dieser molekularbiologischen Untersuchung ist es möglich, verschiedene Krankheitserreger gleichzeitig nachzuweisen.

Bei Haut- oder Schleimhautdefekten in der Mundhöhle, im Bereich der Genitalien oder des Afters wird ebenfalls ein Abstrich gewonnen und mittels einer Multiplex-PCR untersucht, die folgende Erreger erfasst:

  • Herpes-simplex-Virus 1 und 2 (HSV-1/HSV-2)
  • Cytomegalie-Virus (CMV)
  • Varizella-Zoster-Virus (VZV)
  • Chlamydia trachomatis L1–L3 (Lymphogranuloma venereum)
  • Haemophilus ducreyi
  • Treponema pallidum (Syphilis)

Es sollte auch an Mpox gedacht werden. Diese Erkrankung ist zwar aktuell noch recht selten, aber in den letzten Jahren in kleinen Ausbrüchen auch in Deutschland aufgetreten.

Schützen Sie sich und andere

Kondome schützen nicht nur vor einer HIV-Infektion, sondern senken auch das Risiko einer Ansteckung mit anderen STI. Für einige sexuell übertragbare Infektionen wie z. B. Hepatitis B, HPV oder Mpox stehen auch Impfungen zur Verfügung.

STI sind weitgehend gut behandelbar

Liegt der Verdacht auf eine Infektion vor, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel die Kosten für die Untersuchung.

STI-Tests können auf Wunsch auch als Selbstzahlerleistung (IGeL) durchgeführt werden. Wichtig ist, auch die Sexualpartnerinnen und -partner zu testen und bei Erregernachweis zu behandeln.

Mehr erfahren

Informationen über viele weitere medizinisch sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen der Labormedizin finden Sie hier