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Stockholm3-Test

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STOCKHOLM3-Test

Das Prostatakarzinom ist in Deutschland die häufigste Tumorerkrankung bei Männern. Jedes Jahr werden 60.000 bis 70.000 Neuerkrankungen diagnostiziert. Etwa 15.000 Patienten versterben jährlich daran (Stand 2020). Das Prostatakarzinom zählt damit zu den Tumoren mit hoher Mortalitätsrate A).

Einer Früherkennung der malignen Erkrankung der Pro­stata kommt somit eine besondere Bedeutung zu. Die von den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) angebotene rektale Tastuntersuchung der Vorsteherdrü­se ist für sich allein betrachtet – sowohl in ihrer Sensiti­vität als auch in ihrer Spezifität – limitiert. Das ergänzen­de Biomonitoring mittels Messung des prostataspezifischen Antigens (PSA) kann hier als zusätzlicher Marker eine deutliche Verbesserung bewirken. Allerdings stößt auch die isolierte Bestimmung des PSA an ihre Grenzen, insbesondere weil das PSA zwar ein prostataspezifischer Organmarker, aber kein tumorspezifischer Marker ist. Eine benigne Prostatahyperplasie oder eine Prostatitis führen wie eine Tumorerkrankung zu einer PSA-Erhöhung, somit kann ein und dasselbe PSA-Ergebnis für verschiedene Männer ein unterschiedliches Karzinomrisiko bedeuten.

Der Stockholm3-Test ist eine Blutuntersuchung zur Früherkennung von Prostatakarzinomen

Der innovative Stockholm3-Test kombiniert Proteinmarker (freies und gesamtes PSA, PSP94, GDF15 und KLK2) mit einer Reihe von genetischen Markern sowie klinischen Daten (Alter, familiäre Vorgeschichte von Prostatakrebs, frühere Biopsien, Verwendung von 5-Alpha-Reduktasehemmern) in einem Algorithmus.

Vorteile von Stockholm3

  • verwendet einen Algorithmus aus verschiedenen immunologischen sowie genetischen Markern und anamnestischen Angaben
  • basiert auf klinischen Studien, fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Validierungsstudien mit über 90.000 Männern C)
  • wird seit 2023 in den Leitlinien der American Urological Association (AUA) als primärer Test zur Früherkennung von Prostatakrebs genannt F)
  • verbessert die Detektion aggressiver Prostatakarzinome bei niedrigem PSA C)
  • reduziert nach Studienlage signifikant die Überdiagnostik und senkt die Zahl unnötiger Biopsien und MRT-Untersuchungen D)
  • unterstützt bei einer besseren Risikoeinschätzung und Handlungsempfehlungen
  • ist seit 2017 in der klinischen Anwendung in Schweden und Norwegen F)

Nachteile gängiger Vorsorgeuntersuchungen

  • Prostatakarzinome ohne signifikante PSA-Erhöhungen können sich einer isolierten PSA-Bestimmung entziehen K).
  • Erhöhte PSA-Werte können zu einer Überdiagnostik führen, da das PSA nicht zwischen benignen Erkrankungen und Karzinomen der Prostata unterscheiden kann G).
  • Diagnostische Prostatabiopsien sind invasiv. Daher sollte die Verdachtsdiagnose präzise gestellt werden, denn unnötige Biopsien verschieben die Balance zwischen Nutzen für die Diagnosestellung und Risiko in Richtung unerwünschter Nebenwirkungen.

Warum ist Stockholm3 eine bessere Option als der alleinige PSA-Test?

Stockholm3 kombiniert PSA mit drei weiteren Proteinmarkern, einer Reihe von genetischen Markern sowie klinischen Angaben. Dadurch ermöglicht der Test eine genauere Risikoberechnung als das PSA allein.

Die Ergebnisse werden auf der Grundlage einer auf dem Einsendeschein zu dokumentierenden Anamnese personalisiert und ermöglichen eine individuelle Risikobewertung. Dieser Ansatz erfasst zum Beispiel die Personen besser, die ein hohes Risiko aufweisen, aber noch einen niedrigen PSA-Wert haben. So kann frühzeitig eine weitere Abklärung erfolgen und eine verspätet gestellte Diagnose vermieden werden.

Stockholm3 bietet eine bessere Differenzierung der erhöhten PSA-Werte an.

Die Auswertung der Resultate erfolgt mithilfe eines speziell entwickelten Algorithmus und beinhaltet eine Handlungsempfehlung, die die Festlegung der weiteren diagnostischen Schritte erleichtert.

Testzusammensetzung

Genetische Risikomarker

Stockholm3 umfasst die Messung einer Reihe von genetischen Markern, den sogenannten Einzelnukleotid-Polymorphismen, deren Variationen nach der zugrundeliegenden Studienlage das Risiko für ein Prostatakarzinom verändern. Andere Gene oder Genabschnitte werden nicht bestimmt.

Proteinmarker

Die Ergebnisse der Proteinmarker PSA gesamt, freies PSA, PSP94, GDF15 und KLK2 fließen in die Bewertung mit ein und verbessern damit die Risikoabschätzung, ob ein Prostatakarzinom vorliegt.  

Klinische Faktoren

Bei der Berechnung des Stockholm3-Risiko-Scores werden auch klinische Informationen berücksichtigt. Hierzu gehören

  • Alter

  • Familienanamnese: Vater, Bruder oder Sohn mit Prostatakrebs

  • Ob eine frühere Biopsie stattgefunden hat oder nicht

  • Einnahme von 5-Alpha-Reduktasehemmern

Resultate

Stockholm3 liefert einen Prostatakrebs-Risiko-Score und eine klare Empfehlung zum weiteren Vorgehen.

Risiko-Score
Der Stockholm3-Test zeigt in einem Risiko-Score die Wahrscheinlichkeit an, ein Prostatakarzinom zu haben und liefert klare Empfehlungen zum weiteren Vorgehen.

Das Resultat beinhaltet eine Prozentangabe für das Vorliegen eines klinisch signifikanten Prostatakarzinoms (Gleason-Score ≥3+4=7 / ISUP ≥2).

Hohes Risiko:
Weitere Abklärung durch eine Urologin / einen Urologen.

Niedriges oder normales Risiko:
Wiederholung des Tests in 2 bis 6 Jahren

Indikation des Stockholm3-Tests

Stockholm3 ist zugelassen für Männer im Alter von 45 – 74 Jahren, die noch keine Prostatakrebsdiagnose hatten.

Die allgemeinen Empfehlungen für ein Prostatakrebs-Screening gelten weiterhin:

  • Männer ab einem Alter von 50 Jahren; bei positiver Familienanamnese ab 45 Jahren
  • Altersobergrenze liegt im Allgemeinen bei 75 Jahren; die Durchführung kann auch bei älteren Patienten sinnvoll sein, sofern sie biologisch jünger sind.
  • Lebenserwartung von mindestens 10 Jahren
  • Keine Vordiagnose eines Prostatakarzinoms

Zusätzlich gilt:

  • PSA < 1,5 ng/ml: Stockholm3 wird nicht durchgeführt
  • PSA 1,5 – 20 ng/ml: Durchführung des Stockholm3-Tests
  • PSA > 20 ng/ml: weitere Abklärung durch eine Urologin / einen Urologen

Das Risiko eines Prostatakrebses unterhalb eines PSA-Wertes von 1,5 ng/ml ist sehr niedrig. Ein PSA-Wert von mehr als 20 ng/ml erfordert in der Regel weitere Abklärungen.

   

ALLE RELEVANTEN DOKUMENTE ZUM DOWNLOAD FINDEN SIE HIER:

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.stockholm3.de


A3P Biomedical ist ein schwedisches Unternehmen, das sich auf die zukunftsweisende Diagnostik von Prostatakrebs spezialisiert hat. Stockholm3, das Hauptprodukt von A3P Biomedical, ist ein klinisch validierter Bluttest zur Früherkennung von aggressivem Prostatakrebs.


Referenzen
A) Zentrum für Krebsregisterdaten, Prostatakrebs, Stand 2020.
B) Hay. Stockholm3 test improve prostate cancer screening. Cancer. 2021
C) Grönberg et al. Prostate cancer screening in men aged 50–69 years (STHLM3): a prospective population-based diagnostic study. The Lancet Oncology. 2015. Bergman et al. Strukturerat omhändertagande för män som önskar prostatacancertestning erfarenheter från Prostatacancercentrum. Läkartidningen. 2018. Viste et al. Effects of replacing PSA with Stockholm3 for diagnosis of clinically significant prostate cancer in a healthcare system - the Stavanger experience. SJPHC. 2020. Nordström et al. Prostate cancer screening using a combination of risk-prediction, MRI, and targeted prostate biopsies (STHLM3-MRI): a prospective, population-based, randomised, open-label, non-inferiority trial. The Lancet Oncology. 2021. Söderbäck et al. Strukturerad kedja vid test för prostatacancer kortar ledtider - uppdaterade erfarenheter från Capio S:t Görans sjukhus visar på träffsäker diagnostik och god hälsoekonomi. Läkartidningen. 2023
D) Grönberg et al. Prostate cancer screening in men aged 50–69 years (STHLM3): a prospective population-based diagnostic study. The Lancet Oncology. 2015. Eklund et al. The Stockholm-3 (STHLM3) Model can Improve Prostate Cancer Diagnostics in Men Aged 50–69 yr Compared with Current Prostate Cancer Testing. European Urology Focus. 2016. Bergman et al. Strukturerat omhändertagande för män som önskar prostatacancertestning erfarenheter från Prostatacancercentrum. Läkartidningen. 2018. Viste et al. Effects of replacing PSA with Stockholm3 for diagnosis of clinically significant prostate cancer in a healthcare system - the Stavanger experience. SJPHC. 2020. Nordström et al. Prostate cancer screening using a combination of risk-prediction, MRI, and targeted prostate biopsies (STHLM3-MRI): a prospective, population-based, randomised, open-label, non-inferiority trial. The Lancet Oncology. 2021. Söderbäck et al. Strukturerad kedja vid test för prostatacancer kortar ledtider - uppdaterade erfarenheter från Capio S:t Görans sjukhus visar på träffsäker diagnostik och god hälsoekonomi. Läkartidningen. 2023
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F) Wei et al., Early Detection of Prostate Cancer: AUA/SUO Guideline Part I: Prostate Cancer Screening. Journal of Urology. 2023
G) Swedish National Prostate Cancer Register (NPCR). 2018-2019. Figures in relation to Sweden overall.
H) Söderbäck et al. Strukturerad kedja vid test för prostatacancer kortar ledtider - uppdaterade erfarenheter från Capio S:t Görans sjukhus visar på träffsäker diagnostik och god hälsoekonomi. Läkartidningen. 2023
I) Viste et al. Effects of replacing PSA with Stockholm3 for diagnosis of clinically significant prostate cancer in a healthcare system - the Stavanger experience. SJPHC. 2020
J) More. An important step towards smarter screening for prostate cancer. The Lancet Oncology. 2021
K) Thompson et al. Effect of Finasteride on the Sensitivity of PSA for Detecting Prostate Cancer. Journal of the National Cancer Institute. 2016
L) Bergman et al. Strukturerat omhändertagande för män som önskar prostatacancertestning erfarenheter från Prostatacancercentrum. Läkartidningen. 2018. Viste et al. Effects of replacing PSA with Stockholm3 for diagnosis of clinically significant prostate cancer in a healthcare system - the Stavanger experience. SJPHC. 2020