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Schilddrüsenfunktion in der Schwangerschaft

Schilddrüsenfunktion in der Schwangerschaft

Was passiert bei einer Fehlfunktion der Schilddrüse?

Das Schilddrüsenhormon (SD-Hormon / T3+T4) ist für die normale geistige und körperliche Entwicklung eines Menschen unverzichtbar. Eine Störung der SD-Funktion äußert sich mit den Zeichen einer Schilddrüsenunter- oder überfunktion (siehe Tabelle 1).

Die Symptome einer SD-Fehlfunktion sind häufig unspezifisch und werden umso deutlicher, je länger die Fehlfunktion besteht. Insbesondere in den ersten Wochen und Monaten kann daher eine Störung der SD-Funktion unbemerkt bleiben.

SYMPTOME

Symptome SD-Unterfunktion Symptome SD-Überfunktion
 Leistungsabfall Unruhe
Antriebsarmut Zittern
Kälteempfindlichkeit Herzrasen
Trockene Haut Feuchte Haut
Verstopfung Gewichtsverlust

Tabelle 1

Kann eine Fehlfunktion der Schilddrüse die Schwangerschaft beeinflussen?

Im 1. Schwangerschaftsdrittel ist die Schilddrüse des Embryos noch nicht ausgebildet, sodass das Kind von der Versorgung mit mütterlichem Schilddrüsenhormon von der Mutter abhängig ist. Auch im weiteren Schwangerschaftsverlauf ist eine gesunde Schilddrüse von großer Bedeutung, da SD-Störungen mit dem gehäuften Auftreten von Schwangerschaftskomplikationen (siehe
Tabelle 2) einhergehen können.

Schwangerschaftskomplikationen bei SD-Dysfunktion
Abortneigung
Frühgeburtlichkeit
möglicher Einfluss auf psychomotorische Entwicklung des Kindes
 Infertilität und Zyklusstörungen (unerfüllter Kinderwunsch)

Tabelle 2

Zeigt eine Schwangere keine typischen Symptome, ist eine generelle Überprüfung der Schilddrüsenfunktion in der Schwangerschaft jedoch nicht vorgesehen. Um bereits eine leichte oder beginnende Schilddrüsendysfunktion ausschließen zu können, besteht die Möglichkeit, das Hormon TSH bestimmen zu lassen.

Wie kann eine SD-Fehlfunktion festgestellt werden?

Das Hormon TSH (Thyroidea stimulierendes Hormon = Schilddrüse stimulierendes Hormon) wird in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gebildet. Die Hirnanhangsdrüse registriert ständig die Konzentration des SD-Hormons im Blut und reagiert darauf. Bildet die Schilddrüse zu wenig SD-Hormon, so steigt der TSH-Wert an (Hinweis auf SD-Unterfunktion). Wird zu viel SD-Hormon gebildet, so fällt der TSH-Wert ab (Hinweis auf SD-Überfunktion).

Die alleinige Bestimmung von TSH ermöglicht somit bereits eine Beurteilung der Schilddrüsenfunktion. Bei unauffälligem TSH-Wert kann eine SD-Funktionsstörung als eine mögliche Ursache für Schwangerschaftskomplikationen ausgeschlossen  werden.

Privat vorsorgen

Die infrage kommenden Laboruntersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenversicherungen nur in bestimmten Fällen erstattet. Sie können privat im Sinne einer individuellen Gesundheitsleistung (IGeL) vorsorgen und die Analyse selbst  bezahlen.
 

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