Sidebar

Röteln, Ringelröteln, CMV

Röteln, Ringelröteln, CMV

Schützen Sie Ihr Kind

Manche Infektionskrankheiten können das Leben oder die Gesundheit des ungeborenen Kindes gefährden, wenn sich die Mutter in der Schwangerschaft infiziert.

Röteln

Am besten erforscht sind diesbezüglich die Röteln. Die Übertragung der Röteln erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Infiziert sich die Mutter kurz vor oder zu Beginn der Schwangerschaft, kann dies zu einer Fehlgeburt oder zu Missbildungen führen.

Immunschutz ist wichtig

Allen ungeimpften oder nur einmal geimpften Frauen im gebärfähigen Alter werden Impfungen gegen Röteln angeboten. Im Fall einer späteren Schwangerschaft besteht dann Immunschutz gegen diese Infektion. Eine spezifische Therapie gegen Rötelnviren gibt es bisher nicht.

KONTROLLE DES IMPFAUSWEISES

Bei der gesetzlichen Mutterschaftsvorsorge kontrolliert Ihre Ärztin/Ihr Arzt den Immunschutz gegen Röteln anhand des Impfausweises. Bei unklarer Immunitätslage sollte der Röteln-Antikörpertiter im Blut bestimmt werden.

Ringelröteln

Der Erreger der Ringelröteln, das Parvovirus B19, wird über eine Tröpfcheninfektion übertragen. In mehr als der Hälfte der Fälle führt die Infektion zu keinerlei Beschwerden. Die meisten Menschen stecken sich früh im Leben an: Circa 40 – 50 % der 15-Jährigen haben Antikörper gegen Ringelröteln. Vor allem im Spätwinter bis Frühsommer kommt es zu Infektionen.

Ob Immunschutz besteht, lässt sich durch eine Antikörperbestimmung im Blut ermitteln.

INFEKTION IN DER SCHWANGERSCHAFT

  • Eine Infektion mit Ringelröteln kann im ersten Drittel zu einer Fehlgeburt führen.
  • Im zweiten Drittel kann es zu schwerer Erkrankung des ungeborenen Kindes mit Blutarmut und Wassersucht kommen.
  • Im letzten Drittel der Schwangerschaft verläuft die Infektion milder und meist ohne bleibende Schädigung des Kindes.

Einen aktiven oder passiven Impfschutz gibt es nicht. Schwangere ohne Immunschutz müssen den Kontakt mit an Ringelröteln Erkrankten meiden.

CMV-Infektion

Das Cytomegalie-Virus (CMV) wird durch Schmier- und Tröpfcheninfektion sowie sexuell übertragen. Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektion in der Regel ohne Komplikationen. 

Das Virus bleibt nach Erstinfektion latent im Körper und kann bei Abwehrschwäche reaktiviert werden. In sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern sind über 90 %, in Europa circa 50 % der Bevölkerung infiziert. 

Eine Erstinfektion in der Schwangerschaft führt bei etwa 15 % der Kinder zu einer meist schweren CMV-Erkrankung mit Symptomen an verschiedenen wichtigen Organsystemen (zum Beispiel an Augen und Ohren).

Auch bei CMV gibt eine Blutuntersuchung Aufschluss, ob man gegen die Viren geschützt ist.

Andere Infektionskrankheiten

Weitere Infektionskrankheiten, die das Kind während der Schwangerschaft gefährden können, sind zum Beispiel die Toxoplasmose und die Windpocken.

Privat vorsorgen

Zu Beginn der Schwangerschaft können Sie durch einen Antikörpertest im Blut prüfen lassen, ob Sie schon einmal eine Infektion durchgemacht haben und Sie und Ihr Baby somit vor einer erneuten Ansteckung geschützt sind. 

Die vorsorglichen Untersuchungen auf bestehenden Immunschutz gehören nur in bestimmten Fällen zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Die Kosten für diese individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) sind von Ihnen privat zu tragen. 

Wir bieten Ihnen die Bestimmung von Antikörpern gegen Parvovirus B19 (Ringelröteln), Cytomegalie-Virus (CMV), Varizella-Zoster-Virus (Windpocken) und Toxoplasma gondii (Toxoplasmose) an. Bitte besprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, welcher Test Ihre Behandlung ergänzen kann.

MEHR ERFAHREN

Informationen über viele weitere medizinisch sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen der Labormedizin finden Sie hier