Prostatakrebs
Prostatakrebs
Früherkennung mit dem PSA-Test
Prostatakrebs (Prostatakarzinom) ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Der bösartige Tumor der Prostata verursacht zu Beginn meist keine Symptome und bleibt daher oft lange unentdeckt.
Die Ursachen für die Entstehung von Prostatakrebs sind immer noch weitgehend unbekannt. Vor dem 50. Lebensjahr ist Prostatakrebs sehr selten, jedoch steigt die Wahrscheinlichkeit daran zu erkranken mit zunehmendem Alter prozentual an. Ebenso erhöht sich das Risiko, wenn bereits Verwandte ersten Grades, wie Vater oder Bruder, betroffen waren.

FAKTEN ZU PROSTATAKREBS
Im Laufe des Lebens erkranken circa 10 % der Männer an einem Tumor der Prostata. Pro Jahr treten in Deutschland etwa 60.000 Fälle von Prostatakrebs auf. Rund 15.000 Männer versterben jährlich an den Folgen der Erkrankung.
Je früher Prostatakrebs diagnostiziert wird, desto besser sind die Heilungschancen. Bei drei von vier Betroffenen wird der Tumor in einem frühen Stadium erkannt.
Was ist der PSA-Wert?
PSA ist die Abkürzung für prostataspezifisches Antigen. Das Eiweiß wird nur in der Prostata gebildet und kommt als physiologisches Sekretionsprodukt in geringer Konzentration im Blut jedes Mannes vor. Da der PSA-Wert eng mit der Größe der Drüse zusammenhängt, sind die Werte bei älteren Männern im Durchschnitt höher als bei jüngeren.
Der PSA-Wert liefert Hinweise auf eine Veränderung der Prostata und spielt ergänzend zur klinischen Untersuchung in der Vorsorge eine wichtige Rolle.
URSACHEN EINER PSA-ERHÖHUNG
- gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie, BPH)
- Prostataentzündung
- mechanische Irritation der Drüse, zum Beispiel durch Harnverhalt oder eine rektale Untersuchung
- Prostatakarzinom
Was sagt der PSA-Wert aus?
Die PSA-Konzentration wird in Nanogramm pro Milliliter Blut (ng/ml) angegeben. Für Männer zwischen 45 und 70 Jahren ergeben sich je nach Höhe des PSA-Wertes bei der erstmaligen Messung Empfehlungen für das Kontrollintervall.
Bei einem PSA-Wert unterhalb von 1ng/ml reicht eine Kontrolle nach vier Jahren. Bei einem PSA-Wert von 1–2 ng/ml sollte die Kontrolluntersuchung alle zwei Jahre und bei Werten zwischen 2–4 ng/ml einmal jährlich erfolgen. Höhere (>4 ng/ml) oder deutliche Anstiege der PSA-Werte beurteilt Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin individuell in Zusammenschau mit den übrigen jährlichen Kontrollen.
Liegt der PSA-Wert zwischen 4–10 ng/ml lässt sich durch eine zusätzliche Bestimmung des sogenannten freien PSA (fPSA) besser zwischen gutartigen Ursachen und einem Prostatakarzinom unterscheiden.
Bei Patienten mit einer Hormonsubstitution sollte im ersten Jahr neben einer urologischen Untersuchung auch regelmäßig die Bestimmung des PSA-Wertes sowie des Testosteronspiegels erfolgen.
Sorgen Sie vor!
Im Rahmen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms kann in Deutschland jeder krankenversicherte Mann ab 45 Jahren einmal jährlich eine Untersuchung der äußeren Geschlechtsorgane sowie eine Tastuntersuchung der Prostata und der Lymphknoten in Anspruch nehmen.
Liegt ein erhöhtes Risiko vor, empfiehlt es sich, schon ab dem 40. Lebensjahr mit den Vorsorgeuntersuchungen zu beginnen. Mit der Tastuntersuchung wird jedoch nur rund ein Drittel der Prostatakarzinome entdeckt. Kleinere Karzinome können meist nicht ertastet werden.
Als zusätzliche Früherkennungsmethode kann ein PSA-Test im Blut wertvolle Hinweise liefern. Er ist nicht Bestandteil der gesetzlichen Früherkennung, sondern zählt zu den individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), für die Sie die Kosten selbst übernehmen müssen.
MEHR ERFAHREN
Informationen über viele weitere medizinisch sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen der Labormedizin finden Sie hier.