HIV-Infektion
HIV-Infektion
Die frühe Diagnose rettet Leben
Die Abkürzung HIV steht für Humanes Immundefizienz-Virus. Eine Infektion mit HIV schädigt schleichend die körpereigenen Abwehrkräfte, das Immunsystem, und verläuft meist über Jahre ohne erkennbare Symptome oder verursacht unspezifische Beschwerden.
Zu Beginn der Infektion können grippeähnliche Symptome mit Lymphknotenschwellung und Hautausschlag auftreten. Im weiteren Verlauf kann es z. B. zu wiederkehrenden Lungenentzündungen, Durchfall, Pilzinfektionen im Mund oder Gürtelrose kommen. Ohne Therapie wird es für den Körper immer schwerer, Infektionen und bestimmte Krebserkrankungen zu bekämpfen.
Die fortgeschrittene HIV-Infektion nennt man AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome). Die lebensbedrohliche Erkrankung führt unbehandelt zum Tod.
Die medikamentöse Behandlung der Infektion ist hocheffektiv: Sie unterdrückt das Virus, verhindert das Voranschreiten der Erkrankung und somit den Übergang zu AIDS.
Wenn bei regelmäßiger Einnahme wirksamer HIV-Medikamente HIV dauerhaft im Blut nicht mehr nachweisbar ist, wird die Wahrscheinlichkeit einer Weitergabe an Sexualpartnerinnen und Sexualpartner z. B. vom Robert Koch-Institut (RKI) als sehr gering eingeschätzt. Auf diese Weise können Menschen mit HIV ein annähernd normales Leben führen.
Eine HIV-Infektion ist bislang nicht heilbar, aber in der Regel gut behandelbar.
Wer hat ein Risiko für eine HIV-Infektion?
Häufige Übertragungswege sind:
- Ungeschützter Geschlechtsverkehr (Anal- und Vaginalverkehr)
- Drogenkonsum (gemeinsames Benutzen von Spritzen und Nadeln)
- Nadelstichverletzungen in Gesundheitseinrichtungen
Während der Schwangerschaft, Geburt und beim Stillen kann eine infizierte Mutter das Virus auf ihr Kind übertragen. Daher wird in Deutschland allen Schwangeren ein HIV-Test angeboten. Bei positivem Testergebnis können Medikamente und andere Maßnahmen eine HIV-Übertragung auf das Kind verhindern.
Kein Ansteckungsrisiko besteht bei:
- Körperlicher Berührung (Küssen, Umarmen)
- Anhusten oder Anniesen
- Benutzung derselben Toilette, Handtücher, Bettwäsche
- Getesteten Blutprodukten (z. B. für Operationen)
Was tun nach einem Risikokontakt?
Nach ungeschütztem Sex mit einer Person, die eine unbehandelte HIV-Infektion hat, kann eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) eine HIV- Übertragung verhindern. Besteht die Möglichkeit einer Ansteckung, sollte mit einer PEP idealerweise innerhalb von 2 Stunden und nicht später als 72 Stunden nach dem Risikokontakt begonnen werden.
Eine Liste der Kliniken und HIV-Schwerpunktpraxen, die die PEP in Deutschland anbieten, sowie allgemeine Hinweise zu Testung und Beratung finden Sie beim Robert Koch-Institut.
Welche HIV-Tests gibt es?
Es gibt verschiedene HIV-Tests. Mit den meisten Selbst- oder Schnelltests kann eine mögliche HIV-Infektion in der Regel 3 Monate nach einem Risikokontakt mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.
Das gebräuchlichste Verfahren ist der HIV-Suchtest (Antigen-Antikörper-Kombinationstest). Mit diesem im Labor durchgeführten Test lässt sich eine Infektion meist 6 Wochen und spätestens 12 Wochen nach einer möglichen Ansteckung ausschließen. PCR-Tests, die das Virus direkt nachweisen, werden hauptsächlich bei Infizierten zur Kontrolle der HIV-Therapie eingesetzt.
Bei Verdacht auf eine Infektion, vorliegenden Symptomen und während der Schwangerschaft werden die Kosten für den HIV-Test von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Wo können Sie sich testen lassen?
In Arztpraxen wird der Test namentlich durchgeführt. Bei Gesundheitsämtern, Aidshilfen und Checkpoints sind auch anonyme Testungen möglich, häufig kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr.
Weitere Informationen zu HIV, AIDS und anderen sexuell übertragbaren Infektionen erhalten Sie bei der Deutschen Aidshilfe.
Mehr erfahren
Informationen über viele weitere medizinisch sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen der Labormedizin finden Sie hier.