Sidebar

Ersttrimester-Screening

Ersttrimester-Screening

Wissenswertes für Schwangere

Die meisten Schwangerschaften verlaufen komplikationslos. Dennoch machen sich viele Frauen Gedanken über die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes.

Die regulären Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt tragen einen wichtigen Teil dazu bei, die altersgerechte Entwicklung des Kindes zu verfolgen.

Mitunter können darüber hinausgehende Untersuchungen wie das Ersttrimester-Screening (ETS) empfehlenswert sein.

DAS SCREENING UMFASST

  • eine Ultraschalluntersuchung des Kindes
  • eine herkömmliche Blutentnahme bei der Schwangeren mit anschließenden Labortests 

Sinnvolle Ergänzung

Anhand des Screenings lässt sich die Wahrscheinlichkeit ermitteln, ob beim Kind eine Trisomie 21, 13 oder 18 vorliegt. Die Chromosomen enthalten die Erbinformation und sind bei bestimmten Erkrankungen verändert.

Down-Syndrom

Die häufigste und bekannteste Chromosomenstörung ist die Trisomie 21, das sogenannte Down-Syndrom. Bei Betroffenen findet sich das Chromosom 21 in den Zellen drei- statt zweimal.

Die Wahrscheinlichkeit für diese Chromosomenstörung steigt mit zunehmendem Alter der Mutter:

  • Bei 25-jährigen Müttern ist statistisch gesehen 1 von 1.250 Kindern betroffen,
  • bei 35-jährigen 1 von 380 und
  • bei 40-jährigen 1 von 109.

Andere – allerdings sehr seltene – Chromosomenstörungen, die das Screening erfassen kann, sind die Trisomie 18 (Edwards-Syndrom) und die Trisomie 13 (Pätau-Syndrom).

Ab der 11. Schwangerschaftswoche

Das Screening findet in der Regel zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche statt. Bei der Ultraschalluntersuchung wird unter anderem die Dicke der kindlichen Nackenfalte, die sogenannte Nackentransparenz, gemessen.

Individuelles Risikoprofil

Die Ergebnisse der Ultraschall- und Laboruntersuchungen werden kombiniert mit Ihren persönlichen Daten ausgewertet. Dazu zählen unter anderem Ihr Alter, Ihr Gewicht und die Schwangerschaftswoche. Aus diesen Informationen lässt sich Ihr individuelles Risiko für die genannten Chromosomenstörungen abschätzen.

Trotz der hohen Vorhersagewahrscheinlichkeit handelt es sich bei dem Verfahren um eine Risikoabschätzung und keine Diagnose.

  • Ein auffälliges Testergebnis bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Kind eine der genannten Anomalien aufweisen muss.
  • Umgekehrt schließen normale Testbefunde eine kindliche Entwicklungsstörung nicht sicher aus.

AUSSAGEKRÄFTIGE MARKER

Das Labor bestimmt aus der Blutprobe der Mutter zwei besonders aussagekräftige Marker: das Hormon freies Beta-HCG und das Eiweiß PAPP-A.

Präeklampsie-Diagnostik

Parallel zum ETS besteht die Möglichkeit zur Bestimmung des Plazenta-Wachstumsfaktors (PlGF), um das Risiko einer Präeklampsie einzuschätzen (zweite Schwangerschaftshälfte). Bei einem auffälligen Vorhersagewert können prophylaktische Maßnahmen eingeleitet werden.

Höchste Qualität

In Zusammenarbeit mit dem Labor wertet Ihr Arzt die Untersuchungen nach den strengen Richtlinien der Fetal Medicine Foundation (FMF) Deutschland oder der internationalen FMF mit Sitz in London aus. Wer von der FMF zertifiziert ist, wird regelmäßig kontrolliert – dies stellt eine gleichbleibend hohe Qualität sicher.

PRIVAT VORSORGEN

Das Ersttrimester-Screening wird von den gesetzlichen Krankenversicherungen bisher nicht erstattet. Sie können aber privat im Sinne einer individuellen Gesundheitsleistung (IGeL) vorsorgen und das Screening selbst bezahlen.

MEHR ERFAHREN

Informationen über viele weitere medizinisch sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen der Labormedizin finden Sie hier