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Chlamydien-Infektion

Chlamydien-Infektion

Rechtzeitig erkennen

HIV, Syphilis und Tripper sind die wohl bekanntesten sexuell übertragbaren Krankheiten. Die am häufigsten beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragene Infektion geht aber von Chlamydien aus.

Chlamydien sind Bakterien, von denen es unterschiedliche Arten gibt. Die Art Chlamydia trachomatis verursacht vorwiegend Infektionen im Genitalbereich.

ÜBERTRAGUNG

  • durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch – meist beim ungeschützten Geschlechtsverkehr
  • vor allem bei jungen, sexuell aktiven Frauen und Männern
  • Kondome können schützen

Beschwerden fehlen oft

Eine Chlamydien-Infektion macht – gerade zu Beginn – meist keine oder nur geringe, wenig charakteristische Beschwerden, wie zum Beispiel Ausfluss.

Die Infektion verläuft schleichend über Wochen, Monate und Jahre, und mit der Zeit kann sie zu ernsthaften Komplikationen führen.

Frauen leiden unter Eileiterentzündungen und -verklebungen, die zu den häufigsten Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch zählen. Beim Mann kann es zu Entzündungen der Harnröhre, der Prostata sowie der Hoden oder der Nebenhoden kommen.
Darüber hinaus können Chlamydien Augenentzündungen oder Gelenkbeschwerden verursachen.

Früherkennung ist wichtig

Eine rechtzeitige Diagnose ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Frauen können bis zum vollendeten 25. Lebensjahr ein jährliches Chlamydien-Screening aus Urin als Kassenleistung in Anspruch nehmen.

VORSORGE AB 25

Auch Frauen über 25 sollten sich regelmäßig auf eine Infektion untersuchen lassen. Der Erreger kann mit einer sogenannten PCR-Untersuchung aus einer Urinprobe oder einem Abstrich gut nachgewiesen oder es kann eine Infektion ausgeschlossen werden.

Schwangerschaft und Geburt

Infizierte Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für Früh- und Fehlgeburten. Bei der Geburt übertragen sie die Erreger in mehr als der Hälfte der Fälle auf ihr Kind. Neugeborene erleiden mitunter Augen- oder Lungenentzündungen, und sie  entwickeln sich oftmals schlechter.

Um Kinder vor solchen Folgen zu schützen, schreiben die Mutterschaftsrichtlinien in Deutschland für Schwangere eine Untersuchung auf Chlamydien vor.

Therapie

Eine Chlamydien-Infektion lässt sich im Frühstadium wirksam mit Antibiotika behandeln – dies gilt auch während der Schwangerschaft. Wichtig ist, dass der Sexualpartner zeitgleich therapiert wird.

Auch langfristig bestehende Infektionen sollten und können mit Antibiotika behandelt werden.

Privat vorsorgen

Die Screening-Untersuchung auf Chlamydien nach dem 25. Lebensjahr und außerhalb der Schwangerschaft oder einer Kinderwunsch-Abklärung (Empfängnisregelung) wird von den gesetzlichen Krankenversicherungen bisher nicht erstattet.

Sie können privat im Sinne einer individuellen Gesundheitsleistung (IGeL) vorsorgen und den Test auf Chlamydien selbst bezahlen.

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