Borreliose - Zeckenbiss mit Folgen
Borreliose
Zeckenbiss mit Folgen
Es gibt in Deutschland im Wesentlichen zwei durch Zeckenbiss übertragene Erkrankungen:
- die häufige Borreliose,
- die seltenere Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine virusbedingte Hirnhautentzündung, die vorwiegend in Süddeutschland auftritt.
Borreliose wird durch Bakterien hervorgerufen. Diese werden von Zecken (lat.: Ixodes ricinus) übertragen, die sich in Mitteleuropa von Frühjahr bis Herbst bodennah auf Pflanzen in Wald und Feld, Parks und Gärten befinden. Borreliose tritt in allen Gebieten auf, in denen Zecken verbreitet sind.
Die Erkrankung kann verschiedene Organe befallen und mehrere Stadien durchlaufen. Sie lässt sich in der Regel mit Antibiotika gut behandeln.

Infektion und Beschwerden
Die Mehrzahl der Infektionen verläuft unbemerkt. Hat die Zecke einen Wirt befallen, wandert sie auf der Suche nach einer geeigneten Biss-/Saugstelle oft Stunden auf ihm umher. Der Saugakt beginnt erst einige Stunden nach dem eigentlichen Zeckenbiss. Der Verlauf einer unbehandelten Borreliose ist sehr variabel.
SYMPTOME
- Allgemeinsymptome wie Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen
- Erythema migrans („Wanderröte“) im Bereich der Bissstelle
- Neuroborreliose: vor allem nachts auftretende, brennende Schmerzen und/oder Hirnnervenlähmungen; Beteiligung von Herz und Augen
- wechselnde Gelenkbeschwerden (Lyme-Arthritis), vor allem der Knie
- chronische Hautveränderungen (Acrodermatitis atrophicans)
Die frühere Einteilung in Stadien wird zunehmend von der klinischen Einteilung in eine Frühmanifestation mit Erythema migrans und Neuroborreliose sowie die Spätmanifestation mit Gelenkbeschwerden, Hautveränderungen und chronischer Neuroborreliose abgelöst.
Diagnose
Ein typisches Erythema migrans beweist praktisch das Vorliegen einer Borreliose.
Der klinische Verdacht auf Borreliose sollte durch Laborbefunde gesichert werden. Ergibt der Suchtest (ELISA) ein auffälliges Ergebnis, schließt sich ein Bestätigungstest (Immunoblot) an. Die Therapieindikation wird festgelegt anhand der Laborwerte und der Beschwerden.
WAS DIE DIAGNOSE ERSCHWERT
Die möglichen vielgestaltigen Symptome lassen sich nicht immer einfach zuordnen, insbesondere wenn ein vorausgegangener Zeckenbiss nicht bemerkt wurde und/oder typische Frühsymptome fehlten.
Therapie und Prophylaxe
Eine Borreliose muss antibiotisch behandelt werden. Antibiotikum, Dosierung, Dauer und Art der Verabreichung richten sich nach dem klinischen Bild und dem Stadium der Erkrankung. Je früher behandelt wird, desto sicherer können potenzielle Spätfolgen verhindert werden.
PROPHYLAXE:
- Geeignete Kleidung verringert das Risiko von Zeckenbissen.
- Nach Wanderungen, Picknicks etc. sollte man sich sorgfältig nach Zecken absuchen.
- Eine festgesogene Zecke sollte so schnell wie möglich entfernt und die Bissstelle desinfiziert werden.
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