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Anti-Müller-Hormon

Anti-Müller-Hormon

Einschätzung der Eierstockfunktion

Das Durchschnittsalter der Schwangeren ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen.

Mit zunehmendem Alter der Mutter steigt nicht nur das Risiko für eventuelle Fehlbildungen, sondern es wird vor allem auch immer schwieriger, schwanger zu werden.

Ursache dafür sind die Alterungsprozesse im Körper, denen auch die Eierstöcke unterliegen.

Von der Pubertät zur Menopause

Jede Frau hat von Geburt an eine bestimmte Anzahl von Eizellen, von denen nach der Pubertät jeden Monat eine „reift“ und mit dem Eisprung den Eierstock (Ovar) verlässt. Wenn alle Eizellen „verbraucht“ sind, setzen die Wechseljahre ein. 

Meist beginnen sie etwa ab dem 50. Lebensjahr, mitunter aber schon deutlich früher. Mit zunehmendem Alter läuft der Reifungsprozess der Eizelle nicht mehr immer reibungslos, zudem verbleiben von Jahr zu Jahr immer weniger Eizellen.

OVARIELLE RESERVE

Die verbliebenen Eizellen bezeichnet man als ovarielle Reserve oder man spricht von der ovariellen Restfunktion. Als Folge einer reduzierten ovariellen Reserve kommt es zum Beispiel zu Zyklusstörungen.

Während bei einigen Frauen mit 35 Jahren die ovarielle Reserve schon aufgebraucht ist, sind bei anderen mit über 40 Jahren noch weiterhin viele Eizellen vorhanden.

Sicherheit durch AMH

Die Bestimmung des Anti-Müller-Hormons (AMH) ermöglicht eine individuelle Einschätzung der ovariellen Restfunktion. Zudem ermöglicht der Wert eine ungefähre Einschätzung des Zeitraums, in dem noch Eisprünge stattfinden werden und damit die Möglichkeit für den Eintritt einer Schwangerschaft besteht.

GUTE KORRELATION

Die im Blut gemessene Höhe des AMH-Spiegels ist direkt von der Anzahl der in den Eierstöcken verbliebenen Eizellen abhängig.

Somit ist der AMH-Spiegel auch ein Anhaltspunkt zur zeitlichen Abschätzung bis zum Beginn der Menopause. Auch bei nicht messbar niedrigen AMH-Werten können gelegentliche Eisprünge nicht ausgeschlossen werden. 

Das Anti-Müller-Hormon zeigt kaum Schwankungen im Laufe des Menstruationszyklus und wird auch durch Hormonpräparate nicht stark beeinflusst, sodass vor der Messung zum Beispiel hormonelle Kontrazeptiva (Verhütungsmittel) oder eine Hormonsubstitution nicht abgesetzt werden müssen. 

Die Einschätzung der ovariellen Reserve durch AMH kann daher unabhängig von der Zyklusphase und der aktuellen Medikation erfolgen.

Privat vorsorgen

Bei der Bestimmung des Anti-Müller-Hormons (AMH) bei bestehendem Kinderwunsch handelt es sich um eine ärztliche Leistung, die von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht erstattet wird. Sie können aber privat im Sinne einer individuellen Gesundheits-leistung (IGeL) vorsorgen und den Test selbst bezahlen.

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