Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat letztes Jahr die bundesweit geltenden Anforderungen an Disease-Management-Programme (DMP) für Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 aktualisiert. Der Vertrag DMP Diabetes mellitus Typ 1 der regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen ist mit Wirkung zum 01.07.2021 an die neuen Anforderungen angepasst worden. Dies betrifft insbesondere die inhaltlichen Vorgaben zu Diagnostik und Behandlung.
Die Aktualisierungen betreffen die Anlage 7 (Anforderungen an DMP DM 1) und Anlage 8 (Dokumentation DM 1 und DM 2) in der DMP-Anforderungen-Richtlinie.
Für die Labordiagnostik des Diabetes mellitus Typ 1 wurden folgende Vorgaben bzw. Empfehlungen formuliert:
- Jährlich: Ermittlung der Albumin-Kreatinin-Ratio (AKR) im Spontan-Urin bei Kindern und Jugendlichen nach 5 Jahren Diabetesdauer, frühestens ab dem 11. Lebensjahr
- Ein-bis zweijährlich: Bestimmung von TSH
- Ein-bis zweijährlich: Bestimmung von Transglutaminase-IgA-Antikörpern
Als Ziel der antihyperglykämischen Therapie wird eine normnahe Einstellung der Glukose unter Vermeidung von Hyper- und Hypoglykämien empfohlen. Bei Erwachsenen mit Diabetes mellitus Typ 1 sollte ein HbA1c-Wert ≤ 7,5 % (≤ 58 mmol/mol) angestrebt werden, solange keine problematischen Hypoglykämien auftreten.
Die quantitative Albumin- und Kreatininbestimmung im Urin, die TSH- und HbA1c-Bestimmung führen wir 24/7 an 365 Tagen im Jahr durch, die Untersuchung auf Transglutaminase-Ak werktäglich.