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Internationaler Tag der Frauengesundheit: Früherkennung kann Leben retten

In Deutschland sterben jährlich etwa 1.400 Frauen an Gebärmutterhalskrebs (Stand 2022). Eine überwiegende Mehrzahl aller Zervixkarzinome ist mit einer persistierenden Infektion der humanen Papillomaviren (HPV) assoziiert. Die Altersverteilung zeigt einen Gipfel zwischen 40 und 59 Jahren. Das mittlere Alter bei der Erstdiagnose des Zervixkarzinoms mit derzeit 55 Jahren hat sich in den letzten 25 Jahren um 15 Jahre verringert. Das mittlere Erkrankungsalter für präinvasive Vorstufen liegt im Schnitt 20 Jahre niedriger. 
Eine Früherkennungsuntersuchung, die auch die Vorstufen und frühen Formen des Zervixkarzinoms erkennt, verbessert die Heilungschancen.

HPV-Diagnostik

Seit dem 1. Januar 2020 wird Frauen ab 35 Jahren im Rahmen der Zervixkarzinomfrüherkennung alle 3 Jahre eine sogenannte Ko-Testung angeboten. Neben dem zytologischen Abstrich wird eine hochsensitive HPV-DNA-PCR eingesetzt. 
Die kombinierte Untersuchung aus zytologischem Abstrich und HPV-DNA-PCR ermöglicht eine frühzeitige Erkennung von präinvasiven Läsionen und Zervixkarzinomen. Besonders relevant ist dies ab einem Alter von 35 Jahren im Rahmen des organisierten Screening-Programms. Eine Altersobergrenze besteht nicht.

Organisisertes Screening-Programm zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

AltersgruppeUntersuchungIntervall
20 – 34 JahreZytologischer Abstrichjährlich
≥ 35 JahreKo-Testung:
Zytologie + HPV-PCR
alle 3 Jahre

In der Screening-HPV-PCR wird auf die 14 wichtigsten humanen Papillomaviren für das Zervixkarzinom untersucht.

HPV-DNA-PCR
HPV 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59, (66), 68

Klinisch werden die HPV-Typen in 3 Risiko-Kategorien eingeteilt:

  • hoch: HPV 16, 18
  • intermediär: HPV 31, 33, 35, 45, 52, 58
  • niedrig: HPV 39, 51, 56, 59, (66), 68

Präanalytik

HPV-Abstrichset oder ThinPrep

Um optimale Ergebnisse zu erhalten, sollte die Probe bei Raumtemperatur gelagert werden. Ein zügiger Transport ins Labor wird empfohlen. 

Anforderung & Abrechnung

Zytologie und HPV-PCR (Ko-Testung) werden im Primärscreening und in der Abklärungsdiagnostik über Muster 39 veranlasst. Unabhängig davon kann die HPV-PCR wie folgt angefordert werden:

Order-Entry:
FA-Karte Gynäkologie/Krebsvorsorge

Untersuchungsauftrag:
Gynäkologie/Krebsvorsorge

EBM-Gebührenordnungspositionen:
GOP 19328 – HPV-PCR kurativ
GOP 01763 – HPV-PCR präventiv (Ko-Testung)

Materialbestellung

Wir bieten Ihnen ein Abnahmesystem an, welches einerseits für den zytologischen Abstrich und andererseits für die HPV-Diagnostik bestens geeignet ist.

Sie können das gewünschte Material wie folgt bestellen:

Bei Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung: 

Dr. med. Roger Grosser
Facharzt für Laboratoriumsmedizin
Facharzt für Mikrobiologie, Virologie, Infektionsepidemiologie
E-Mail

Prof. Dr. Henrik Griesser
Facharzt für Pathologie, Molekularpathologie und gynäkologische Exfoliativzytologie (MIAC)
E-Mail

Dr. Matthias Cramer 
Facharzt für Pathologie (MIAC)
E-Mail