Männliche Gonaden
Männliche Gonaden
Gynäkomastie
Klinik: Die Gynäkomastie betrifft bis zu 60% aller Knaben. Während der pubertären Übergangsphase werden adrenale Androgene peripher zu Östrogenen konvertiert und führen zur Gynäkomastie, bevor schließlich die testikuläre Testosteron-Sekretion so hohe Werte erreicht, dass der Androgeneinfluss am Mammagewebe überwiegt. Die männliche Brustentwicklung kann in der Pubertät die Tanner-Stadien I und II erreichen und bildet sich meist innerhalb von 2 bis 3 Jahren zurück.
Persistiert die Gynäkomastie oder wird ein Tanner-Stadium III oder gar IV erreicht, ist mit einer kompletten Rückbildung nicht zu rechnen. Bei erheblichen psychischen Problemen und Nichtgreifen medikamentöser Maßnahmen kann eine operative Korrektur notwendig sein. Spezifische endokrine Störungen finden sich nur selten, sie sollten aber bei Persistenz der Symptomatik stets ausgeschlossen werden:
Diagnostik (1x Serum): FSH, LH, Testosteron, Östradiol und Prolaktin, ggf. beta-hCG und AFP.
Hypogonadismus
Klinik: Ein Hypogonadismus zeichnet sich durch eine verminderte Testosteronsynthese der Hoden aus. Dieser kann durch verschiedene Faktoren wie organische Ursachen oder genetische Störungen beeinflusst, aber auch durch allgemeine Faktoren wie Adipositas oder Diabetes mellitus Typ II begünstigt werden. Symptome eines Androgenmangels sind z. B. erektile Dysfunktion, Fertilitätsstörung, verminderte Libido, Erschöpfung, Rückgang der Muskelmasse/Muskelkraft, verminderte Körperbehaarung, Gynäkomastie.
Diagnostik (1x Serum): LH, FSH, Östradiol, Testosteron, SHBG. Neben den Laboruntersuchungen zur Feststellung eines Androgenmangels müssen auch die klinischen Symptome in die Diagnose miteinbezogen werden. Ggf. können weitere Untersuchungen zur Ursachenabklärung sinnvoll sein (z. B. Chromosomenanalyse z. A. eines Klinefelter Syndroms).