Formelsammlung
Lp(a) korrigiertes LDL-Cholesterin
Die Berechnung des Lp(a)-korrigierten LDLs (Lipoprotein(a)-korrigiertes LDL-Cholesterin) ist sinnvoll, um eine präzisere Einschätzung des kardiovaskulären Risikos zu erhalten. Lipoprotein(a), auch Lp(a) genannt, ist eine Variante des LDL (Low-Density-Lipoprotein), das zusätzliche Apolipoprotein(a) enthält. Erhöhte Lp(a)-Spiegel sind ein eigenständiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da Lp(a) proatherogen (fördernd für die Bildung von Arterienverkalkungen) und prothrombotisch (fördernd für die Bildung von Blutgerinnseln) wirken kann.
Der herkömmliche LDL-Cholesterin-Wert umfasst sowohl das LDL als auch das Lp(a)-assoziierte Cholesterin. Um das eigentliche LDL-Risiko besser einschätzen zu können, wird das LDL-Cholesterin um den Lp(a)-Anteil korrigiert. Dies ermöglicht eine genauere Beurteilung und gezieltere Therapieentscheidungen, da hohe Lp(a)-Werte die atherogene Belastung des Patienten unterschätzen könnten, wenn nur das konventionelle LDL gemessen wird.
Zusammenfassend bietet die Berechnung des Lp(a)-korrigierten LDLs eine präzisere Risikobewertung für kardiovaskuläre Erkrankungen, indem sie die spezifischen Risiken, die von Lp(a) ausgehen, berücksichtigt und somit die Diagnostik und Therapie verbessern kann.
Literatur:
- Nordestgaard BG et al. Quantifying atherogenic lipoproteins for lipid-lowering strategies: Consensus-based recommendations from EAS and EFLM. Atherosclerosis. 2020;294:46-61.
- Langlois MR et al. Quantifying atherogenic lipoproteins for lipid-lowering strategies: consensus-based recommendations from EAS and EFLM. Clin Chem Lab Med. 2020;58(4):496-517.
- Kronenberg F et al. Lipoprotein(a) in atherosclerotic cardiovascular disease and aortic stenosis: a European Atherosclerosis Society consensus statement. Eur Heart J. 2022;43(39):3925-3946.