Formelsammlung
Hämatologie: dFLC-Wert
Die Differenz von involvierter und nicht-involvierter Freier Leichtkette (dFLC) kann neben der κ/λ-Ratio und der involvierten bzw. tumorassoziierten Freien Leichtkette zur (therapiebegleitenden) Verlaufskontrolle von Patienten mit Multiplem Myelom herangezogen werden.
Bei einer polyklonalen Immunantwort (Entzündung, Niereninsuffizienz etc.) ist mit einer relativ stärkeren Vermehrung der nicht-involvierten freien Leichtkette zu rechnen, da die monoklonale Leichtkette einer autonomen Proliferation unterliegt. Hierdurch würde die κ/λ-Ratio trotz weiter bestehender monoklonaler Gammopathie „falsch“ zu niedrig berechnet.
In diesen Fällen ist die Berechnung der dFLC zu empfehlen, da diese weitgehend unabhängig von polyklonalen Erhöhungen und analytisch bedingten Messschwankungen im niedrigen Konzentrationsbereich (zum Beispiel bei Immunsuppression) ist. Durch die Berechnung der Differenz der FLC wird der polyklonale Anstieg „herausgerechnet“.
Literatur:
1) Palladini et al. New Criteria for Response to treatment in Immunoglobulin Light Chain Amyloidosis Based on Free Light Chain Measurement and Cardiac Biomarkers: Impact on Survival Outcomes. J Clin Oncol. 2012; 30 (36):4541-9.
2) Dispenzieri et al. International Myeloma Working Group guidelines for serum-free light chain analysis in multiple myeloma and related disorders. Leukemia. 2009; 23(2):215-24.
3) Durie et al. International uniform response criteria for multiple myeloma. Leukemia. 2006;20(9):1-7.