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Rett-Syndrom (OMIM 312750)

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  • Einheit/Referenz

MECP2-Gen OMIM 300005

Erbgang

X-chromosomal dominant

Klinische Bedeutung

Bei Patienten mit dem Rett-Syndrom finden sich Mutationen in dem MeCP2-Gen, die in der Regel in dominanter Weise zu einer schwerwiegenden Entwicklungsstörung führen, u. a. mit Enzephalopathie, mentaler Retardierung, Autismus oder Ataxie. Die geschätzte Prävalenz beträgt ca. 1:15.000. Die nachgewiesenen Mutationen sind in der Regel de novo in der Keimbahn entstanden. Betroffen vom Rett-Syndrom sind mehrheitlich Mädchen, da bei Jungen diese Mutationen meist zu einer intrauterin letalen Gravidität führen. Das MeCP2-Gen kodiert für einen Transkriptionsfaktor, der selektiv an methylierte CpG-Inseln bindet und die Transkription der hier benachbarten Gene unterdrückt. Das MeCP2-Gen besteht aus 4 Exonen, davon 3 kodierenden. Für die nicht-translatierte Region des Exon 1 wurden Deletions-/Insertionsmutationen beschrieben, die zu einer Störung in der Expression des Genproduktes führen. Bei betroffenen Knaben kann die molekulare Ursache auch in einem postzygotisch entstandenen Mosaik liegen, wodurch eine intrauterine Letalität überwunden wird. Differentialdiagnostisch können auch Mutationen im CDKL5-Gen zu einem ähnlichen Phänotyp führen, wie auch die Diagnose Angelman-Syndrom in Betracht gezogen werden muss.

Indikation

schwerwiegende Entwicklungsstörung, Enzephalopathie, mentale Retardierung, Autismus, Ataxie

Anmerkung

Einverständniserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz erforderlich; Angebot einer Genetischen Beratung

Mutation

Mutationsspektrum in den getesteten Genabschnitten

Dauer der Untersuchung

2-3 Wochen

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