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Noonan-Syndrom Typ 1 (NS1, OMIM 163950)

  • Parameter
  • Methode
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  • Einheit/Referenz

PTPN11-Gen OMIM 176876; SOS1-Gen OMIM 182530; RAF1-Gen OMIM 164760; KRAS-Gen OMIM 190070

Erbgang

Sporadisch; autosomal-dominant

Klinische Bedeutung

Die klinische Diagnose Noonan-Syndrom (NS1) steht für ein komplexes genetisches Syndrom mit heterogener klinischer Ausprägung, wie z. B. Minderwuchs, ein tiefer Haaransatz im Nacken, gelegentlich ein Pterygium colli, Hypertelorismus, Herzfehler und Kryptorchismus. Aufgrund des dem Turner-Syndroms oftmals ähnlichen Phänotyp existiert in der Literatur auch der Begriff „Pseudo- oder Male-Turner-Syndrom“. Das Noonan-Syndrom tritt aufgrund der hohen Neumutationsrate eher nicht familiär auf, während eine Vererbung meist über die Mutter erfolgt, zumal männliche Betroffene oftmals infertil sind. Die mit Abstand häufigsten Mutationen für das Noonan-Syndrom finden sich im PTPN11-Gen, welches für die nicht-rezeptorgebundene Protein-Tyrosin-Phosphatase SHP2 kodiert und eine wesentliche Aufgabe bei der Wachstumsregulierung ausübt und in den sog. MAP-Kinase-Signaltransduktionsweg eingreift. Ein Noonan-Phänotyp kann auch durch andere molekulare Störungen im gleichen Signalweg verursacht sein: Noonan-Syndrom Typ2 (NS2; SOS-Gen), Noonan-Syndrom Typ3 (NS3; RAF1-Gen), Noonan-Syndrom Typ4 (NS4; KRAS-Gen).

Indikation

Klinischer Verdacht auf Noonan-Syndrom mit diversen Dysmorphiezeichen, wie z. B. Hypertelorismus, Minderwuchs, Pterygium colli oder Herzfehler

Anmerkung

Einverständniserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz erforderlich; Angebot einer Genetischen Beratung

Mutation

Mutationsspektrum in den getesteten Genabschnitten

Dauer der Untersuchung

1-2 Wochen

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