Alpha-1-Antitrypsinmangel (OMIM 613490)
- Parameter
- Methode
- Material
- Einheit/Referenz
- Alpha-1-Antitrypsinmangel (OMIM 613490)
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PCR, reverse Hybridisierung
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EDTA-Blut
2
ml
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siehe Befundbericht
AAT-Gen = SERPINA1-Gen OMIM107400
Erbgang
autosomal-rezessiv
Klinische Bedeutung
Eine pulmonale Symptomatik besteht am häufigsten im Sinne einer COPD (chronisch obstruktive Bronchitis mit Lungenemphysem). Ein Emphysem bildet sich erst im Erwachsenenalter. Es besteht eine fast normale Lebenserwartung bei Nichtrauchern, eine deutlich reduzierte Lebenserwartung bei Rauchern. Circa 20 % der Kinder mit dem Genotyp ZZ (s. Mutation) entwickeln eine klinisch relevante Hepatopathie: prolongierter Neugeborenenikterus, Hepatosplenomegalie, neonatale Hepatitis, Gedeihstörung. Bei der Mehrzahl kommt es zur Spontanremission der Leberproblematik. Auch chronische und chronisch-progrediente Verläufe bis hin zur Zirrhose kommen vor. 5 – 20% der erwachsenen Patienten mit einem Alpha-1-Antitrypsinmangel haben Zeichen einer chronischen Lebererkrankung. Gelegentlich wird eine membranoproliferative Glomerulonephritis beobachtet.
Indikation
COPD, unklare bronchopulmonale Erkrankungen, unklare Hepatopathien
Anmerkung
Einverständniserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz erforderlich; Angebot einer Genetischen Beratung
Mutation
Es existieren zahlreiche Varianten des Alpha-1-Antitrypsins, die als PI-Varianten (von Protease-Inhibitor) bezeichnet werden. Klinisch relevant ist vor allem Homozygotie für PI Z (PI *ZZ).
Dauer der Untersuchung
2-5 Tage