Alagille-Syndrom 1 (ALGS1; OMIM 118450)
- Parameter
- Methode
- Material
- Einheit/Referenz
- Alagille-Syndrom 1 (ALGS1; OMIM 118450)
-
DNA-Extraktion, PCR; Sequenzierung; MLPA-Analyse
-
EDTA-Blut
2
ml
-
siehe Befundbericht
JAG1-Gen OMIM 601920
Erbgang
autosomal-dominant
Klinische Bedeutung
Leitsymptom des Alagille-Syndroms ist eine Dysplasie oder Fehlen intrahepatischer Gallengänge mit unterschiedlich ausgeprägter Cholestase. Klinisch variabel finden sich bei den Patienten weiterhin Herzfehler, Skelett-Anomalien, okulare Anomalien sowie ein charakteristischer fazialer Phänotyp. Das der Erkrankung zugrunde liegende Gen jagged-1 (JAG1) ist ein Entwicklungsgen, welches in der frühen Embryonalentwicklung in den betroffenen Organen exprimiert ist, wie z. B. Herz-Ausflusstrakt, Portalvene, Kiemenbögen, Neuralrohr oder Augenblase (optic vesicle). Auf zellulärer Ebene fungiert JAG1 als ein Ligand für Mitglieder der transmembran-ständigen NOTCH-Rezeptoren und beeinflusst somit indirekt die Transkriptionsregulation der nachgeschalteten Gene, insbesondere für die Zelldifferenzierung. Neben Punktmutationen, die zu einem Austausch funktionell bedeutsamer Aminosäuren oder zu einem vorzeitigen Stopp in der Proteinsynthese führen, finden sich auch chromosomale Deletionen des kompletten Gens (6-10 %). Die gefundenen Mutationen sind in der Regel einzigartig, finden sich jedoch gehäuft im 5’-Bereich und in der EGF-Repeat-Domäne des Gens.
Indikation
Dysplasie intrahepatischer Gallengänge; klinisch variabel: Cholestase, Herzfehler; Skelett-Anomalien, okulare Anomalien, charakteristischer fazialer Phänotyp
Anmerkung
Einverständniserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz erforderlich; Angebot einer Genetischen Beratung
Mutation
Mutationsspektrum in den getesteten Genabschnitten
Dauer der Untersuchung
1-2 Wochen