Sidebar

News

Mittendrin in der Influenza-Saison

Plötzlich einsetzendes Krankheitsgefühl mit hohem Fieber, häufig kombiniert mit Halsschmerzen, trockenem Husten, Schüttelfrost, Schnupfen, Konjunktivitis sowie Kopf- und Gliederschmerzen, sind die typischen klinischen Symptome der Grippe.  

In den letzten Wochen des Jahres 2016 hatten die Erkrankungen an Influenza deutlich zugenommen. Seit Januar halten sich die Neuinfektionen mit Grippeviren, vorherrschend Influenza-A-Viren H3N2, auf höherem Niveau bei insgesamt weiter ansteigenden Erkrankungen der oberen Atemwege.

Durch die aktuellen saisonalen Grippeimpfstoffe (Trivalent: A/California/07/2009 (H1N1) pdm 09-ähnlicher Stamm , A/Hong Kong/4801/2014 (H3N2)-ähnlicher Stamm, B/Brisbane/60/2008-ähnlicher Stamm (Victoria-Linie); Tetravalent: zusätzlich B/Phuket/3073/2013 (Yamagata-Linie)) lassen sich viele Erkrankungen verhindern. Eine Impfung ist auch zum jetzigen Zeitpunkt noch sinnvoll.

Das Klima ändert sich nach dem kalten und trockenen Januar hin zu wärmerem und feuchterem Wetter, welches respiratorische Infektionen eher begünstigt.

  • Eine Influenza lässt sich im Labor mittels PCR schon sehr früh aus geeignetem respiratorischem Material (Nasen- oder Rachenabstrich, Sputum, Bronchialsekret und BAL) nachweisen.

Unabhängig von der derzeitigen „menschen-pathogenen“ Influenza hat sich in Deutschland parallel eine aviäre Influenza unter Vögeln ausgebreitet. In Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern werden immer wieder tote Wildvögel gefunden; gelegentlich sind auch Nutztiere wie Hühner oder Enten betroffen. Der für die Vögel tödliche Influenzastamm H5N8 hat bisher keine menschenpathogene Wirkung und ist mit dem „menschlichen“ Virus nicht identisch.  

In den nächsten Wochen wird die Zahl der Influenzafälle beim Menschen wohl noch zunehmen – im Rheinland spielen dabei die engen Kontakte im Karneval durchaus eine Rolle.

Doch nicht jeder respiratorische Infekt ist zwingend eine Grippe: Infektionen mit anderen Viren oder Bakterien sollten nicht außer Acht gelassen werden. Erreger wie etwa RSV, Mykoplasmen, Chlamydien, Adenoviren, humane Metapneumoviren, Pneumokokken können wir ebenfalls mit einer PCR direkt aus respiratorischem Material („Atemwegsspektrum“) nachweisen.

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Dr. med. Roger Grosser
Facharzt für Laboratoriumsmedizin
Facharzt für Mikrobiologie, Virologie, Infektionsepidemiologie
Tel.: 0221 940 505 202
E-Mail: r.grosser@wisplinghoff.de