Sidebar

News

Am 24. März ist Welt-Tuberkulose-Tag

Tuberkulose ist eine bedeutende Infektionskrankheit. Laut Center for Disease Control (CDC) sind 20 bis 25 % aller Menschen infiziert. Auch in Deutschland kommt es immer wieder zu vorübergehenden Anstiegen der Neuinfektionen.

Bei klinischem Verdacht auf eine manifeste Tuberkulose und verdächtigen Befunden in der Bildgebung, wird die Diagnose mittels mikrobiologischer Methoden (Mikroskopie, Kultur, PCR) gesichert. Eine latente Tuberkulose-Infektion lässt sich so aber regelhaft nicht diagnostizieren.

Hier kommen Interferon-Gamma-Release-Assays (IGRAs) zum Einsatz. IGRAs zeigen, ob bereits eine immunologische Auseinandersetzung mit Tuberkulosebakterien stattgefunden hat, bzw. ob ein relevanter Kontakt mit Mycobacterium tuberculosis bestanden hat. Bei Kontakt werden die T-Lymphozyten CD4 und CD8 zur Produktion von Interferon Gamma angeregt.

IGRAs haben eine sehr gute Spezifität, sodass eine stattgehabte BCG-Impfung oder Infektion mit (atypischen) nicht-tuberkulösen Mykobakterien (Ausnahmen: M. kansasii, M. szulgai, M. marinum) das Testergebnis nicht beeinflusst.

Folgende Hauptindikationen:

  • Tuberkulose-Screening bzw. Umgebungsuntersuchung bei relevantem Kontakt
  • Tuberkulose-Screening von Risikogruppen
  • Nachweis bzw. Ausschluss einer LTBI vor Beginn einer immunsuppressiven Therapie (z. B. TNFα-Blockern in der Rheuma-Therapie), bei chronisch entzündlichen immunmodulierenden Erkrankungen, vor Organtransplantation, vor Dialysebehandlung bei CNI, vor HIV-Therapie
  • Testung im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge
  • Diagnostik einer „aktiven“ Tuberkulose (z. B. v. a. eine extrapulmonale Tb) – cave teilweise stark eingeschränkte Sensitivität bei dieser Fragestellung
  • Erfordernis im Rahmen von Gesundheitszeugnissen (z. B. Schulen, Universitäten in den USA)

IGRAs können nicht zwischen latenter Infektion und aktiver Erkrankung unterscheiden und sind daher nicht geeignet, in klinisch oder radiologisch verdächtigen Fällen eine aktive Tuberkulose sicher zu bestätigen oder auszuschließen. Hierzu ist neben der klinischen und radiologischen Diagnostik die mikrobiologische / molekularbiologische Untersuchung von Proben (Sputum, Bronchialsekret oder Proben anderer erkrankter Organsysteme) notwendig. Eine Immunreaktion ist frühestens 6 – 8 Wochen nach einer Exposition mit einem IGRA nachweisbar.

Das Labor Dr. Wisplinghoff bietet zwei Varianten von IGRAs an:

Tb-Quantiferontest
Tb-Elispot

Die diagnostische Aussagekraft beider Tests ist gleichwertig. Die Ergebnisse der IGRAs stehen nach einem Arbeitstag zur Verfügung.

Tb-Quantiferontest

Der Tb-Quantiferontest ist ein CLIA (Chemilumineszenz-Immunoassay), der aus Vollblut quantitativ die Interferon-Gamma-Freisetzung sensibilisierter T-Lymphozyten ermittelt. Die Stimulation erfolgt mittels spezifischer Mykobakterien-Proteine ESAT-6 und CFP-10.

Tb-Elispot

Ebenfalls werden hier die spezifischen Mykobakterien-Proteine ESAT-6 und CFP-10 zugesetzt. Die aktivierten T-Zellen werden über die Interferon-Gamma-Ausschüttung als angefärbte Spots detektiert.