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Multiple endokrine Neoplasie Typ 1 (MEN1; OMIM 131100)

  • Parameter
  • Methode
  • Material
  • Einheit/Referenz

MEN1-Gen OMIM 613733

Erbgang

autosomal-dominant mit reduzierter Penetranz

Klinische Bedeutung

Das MEN1-Syndrom (Werner-Syndrom) gehört zur Gruppe der erblichen Tumorerkrankungen mit Manifestationen als Nebenschilddrüsentumoren (95%), Pankreastumoren (40-50%) und Hypophysentumoren (ca. 30%), die syn- oder metachron auftreten können. Die klinische Diagnose MEN1 gilt allgemein als gesichert, wenn in 2 der genannten Organe typische Veränderungen detektiert werden. Ursächlich für die Entwicklung eines MEN1-Syndroms sind Keimbahnmutationen im Tumorsuppressorgen Menin. Das Protein Menin ist im Zellkern lokalisiert und greift in die Transkriptionsregulation ein. Eine weitere somatische Mutation bzw. ein Allelverlust verursacht bei den heterozygoten Trägern einer Keimbahnmutation einen kompletten Funktionsausfall des Menin-Gens und beschleunigt damit eine Tumorentwicklung. Die Vererbung erfolgt autosomal-dominant, so dass Nachkommen mit einer 50%igen Wahrscheinlichkeit das mutierte Gen erben und an MEN1 erkranken. Nachkommen des Patienten und Verwandte ersten Grades können durch eine prädiktive Testung frühzeitig auf die familiär segregierende Mutation hin analysiert werden, was bei Mutationsträgern, sog. Carriern, eine engmaschige Kontrolle ermöglicht.

Indikation

Familiäre Belastung oder Tumorerkrankungen aus dem MEN1-Spektrum

Anmerkung

Einverständniserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz erforderlich; Angebot einer Genetischen Beratung

Mutation

Mutationsspektrum in den getesteten Genabschnitten

Dauer der Untersuchung

1-2 Wochen

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