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MPL-W515-Mutationsanalyse

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Erbgang

i.d.R. somatische Mutation

Klinische Bedeutung

Myeloproliferative Neoplasien (MPN) sind meist mit klonalen genetischen Auffälligkeiten assoziiert, wobei die JAK2-V617F-Mutation die mit Abstand häufigste ist. Während die JAK2-negativen Fälle von PV (Polycythaemia vera) meist eine Mutation im JAK2-Exon12 haben, zeigen ca. 5% der Fälle mit ET (essentielle Thrombozythämie) und ca. 8% der Fälle mit PMF (primäre Myelofibrose) eine Mutation im Exon 10 des MPL-Gens, in der Regel an Position p.W515. Für die Position p.W515 sind vier Mutationen beschrieben, die entweder an der Position 515 zu einem Austausch von Tryptophan (W) zu Lysin (p.W515K), zu Leucin (p.W515L), zu Arginin (p.W515R) oder zu Alanin (p.W515A) führen. Das MPL-Gen (auch CD110) ist der zelluläre, transmembranständige Thrombopoetin-Rezeptor, der den Liganden Thrombopoetin bindet und somit ein wichtiger Regulator der Megakaryozytopoese und Plättchen-Bildung. Nach Bindung des Liganden Thrombopoetin an das MPL-Molekül erfolgen eine Dimerisierung des Rezeptors und eine Phosphorylierung der nachfolgenden JAK-, STAT-Signalkaskade. Eine Mutation an Position p.W515 beeinflusst das wichtige amphipathische Motif RWQFP und führt zu einer permanenten Aktivierung des Thrombopoetin-Rezeptors und damit der nachgeordneten Signalmoleküle.

Mutation

MPL-Gen Position p.W515

Dauer der Untersuchung

ca. 1-3 Tage

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