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Hyper-IgD-Syndrom (HIDS; OMIM 260920)

  • Parameter
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  • Einheit/Referenz

MVK-Gen OMIM 251170

Erbgang

autosomal-rezessiv

Klinische Bedeutung

Das Hyper-IgD-Syndrom ist klinisch charakterisiert durch hohe IgD-Serumkonzentrationen und hohe Fieberschüben, die in der Regel in zeitlichen Abständen von 4-8 Wochen auftreten, oftmals gemeinsam mit starken Entzündungsreaktionen, Lymphadenopathien, Schmerzen im Abdomen, Gelenkschmerzen oder Diarrhöe. Die Symptome treten meist bereits im Kleinkindalter auf. Ursächlich liegen Mutationen im Mevalonat-Kinase-Gen (MVK) vor, welches ein Schlüsselenzym in der Isoprenoid- und Sterol-Biosynthese darstellt. Bei Mutationen im homozygoten bzw. compound heterozygoten Status führt dies zu einer Verringerung der Enzymaktivität. Eine damit verbundene erhöhte Mevalonsäure-Ausscheidung im Urin wird beim Hyper-IgD-Syndrom intermittierend in der Regel nur während der Fieberschübe beobachtet. Anders verhält es sich bei der allelischen Erkrankung Mevalonat-Azidurie, einer schwerwiegenden Entwicklungsstörung. Hier haben Betroffene ebenfalls Mutationen im MVK-Gen, jedoch geclustert im Zentrum der enzymatischen Domäne (Aminosäure 243-334), was zu einer sehr starken Verringerung oder Verlust der enzymatischen Aktivität und permanentem Ausscheiden hoher Raten an Mevalonsäure führt. Liegen milde und hochgradig pathologische Mutationen compound heterozygot vor, so können die beiden klinischen Phänotypen überlappen.

Indikation

V. a. Hyper-IgD-Syndrom mit periodischem Fieber; V. a. Mevalonat-Azidurie

Anmerkung

Einverständniserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz erforderlich; Angebot einer Genetischen Beratung

Mutation

Stufendiagnostik: 11 Exone Stufe 1: Hotspot-Mutationen Exon 2, 5, 9, 10, 11 Stufe 2: Komplettsequenzierung der fehlenden Exone

Dauer der Untersuchung

2-3 Wochen

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