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Gilbert-Syndrom (OMIM 143500)

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  • Einheit/Referenz

UGT1A1-Gen OMIM191740

Erbgang

autosomal-rezessiv mit unvollständiger Penetranz; viele sporadische Einzelfälle

Klinische Bedeutung

Enzymatik Die Aktivität der hepatischen Bilirubin-Uridin-5'-diphosphat (UDP)-Glukuronyltransferase ist auf circa 10 bis 30 % der Norm reduziert. Klinische Bedeutung Es fällt eine milde unkonjugierte Hyperbilirubinämie auf, die vor allem bei jungen männlichen Erwachsenen auftritt. Gesamt-Bilirubin meist nicht über 3 mg / dl. Übrige Leberparameter normal. Ikterus mild und typischerweise fluktuierend. Anstieg des Bilirubins oft beim Fasten, bei Alkoholkonsum, bei Infekten oder Operationen und unter starker körperlicher Belastung. Der Metabolismus des Zytostatikums Irinotecan läuft über die Bilirubin-UDP-Glucuronyltransferase. Daher entfaltet dieses Medikament bei Patienten mit Morbus Meulengracht eine erhöhte Toxizität.

Indikation

Ikterus / Hyperbilirubinämie unklarer Genese

Anmerkung

Einverständniserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz erforderlich; Angebot einer Genetischen Beratung

Mutation

Ausdehnung der TA-Repeatlängen in der A(TA)6-TAA-Promotorsequenz des Gens für UGT1A1 (Uridindiphosphat-Glucuronosyltransferase 1A1); die (TA)-Insertionen verursachen eine reduzierte UGT1A1-Expression und damit eine auf ca. 20-30 % reduzierte Glucuronidier

Dauer der Untersuchung

1-2 Wochen

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