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DPD-Mangel – 5FU-Toxizität (OMIM 274270)

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  • Einheit/Referenz

DPYD-Gen OMIM 612779

Erbgang

autosomal-rezessiv

Klinische Bedeutung

Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) katalysiert den ersten, geschwindigkeitsbestimmenden Schritt im Abbauprozess der DNA-Basen Uracil und Thymin, wie auch des Chemotherapeutikums 5-Fluorouracil (5-FU). Ein Komplettausfall der Enzymfunktion aufgrund einer erblichen homozygoten pathologischen Mutation führt zu einem Krankheitsbild mit schwerster Entwicklungsstörung und neurologischen Ausfällen bei betroffenen Kindern (OMIM 274270). Neben einem Komplettausfall werden auch Funktionseinschränkungen aufgrund heterozygoter Mutationen beschrieben. Die sog. „Exon-14-skipping“-Mutation bedingt ein verkürztes, funktionsinaktives Enzym, welches mit erhöhter 5-FU-Toxizität einhergeht und mit einer Heterozygotenfrequenz von 1 % in der Bevölkerung nicht selten ist. Etwa 30 % der schweren Toxizitätsreaktionen (WHO-Grad 3-4) bei 5FU-Therapie sind durch DPD-Mangel erklärbar. Der fehlende Nachweis einer Exon-14-Skipping-Mutation schließt daher schwere Toxizitätsreaktionen nach 5FU-Therapie nicht aus.

Indikation

Testung vor 5FU-Therapie

Anmerkung

Einverständniserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz erforderlich; Angebot einer Genetischen Beratung

Mutation

Exon-14-skipping-Mutation

Dauer der Untersuchung

1-2 Wochen

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