Apolipoprotein-E-Polymorphismus (OMIM 104310)
- Parameter
- Methode
- Material
- Einheit/Referenz
- Apolipoprotein-E-Polymorphismus (OMIM 104310)
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DNA-Extraktion, PCR; reverse Hybridisierung
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EDTA-Blut
2
ml
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siehe Befundbericht
APOE-Gen OMIM 107741
Erbgang
autosomal-rezessiv
Klinische Bedeutung
Apolipoprotein E (ApoE) ist Hauptbestandteil der VLDL- und HDL-Lipoproteine und fungiert als Ligand für den LDL-Rezeptor im Cholesterinstoffwechsel. Es sind die 3 allelische Sequenzvarianten APOE2, APOE3 und APOE4 bekannt, wobei ApoE3 als Normvariante zu werten ist.<br />Bei Patienten mit dem familiären Typ-III-Hyperlipoproteinämie findet sich fast ausschließlich der homozygote E2/2-Genotyp. Die Patienten sind durch eine schwere Form der Atherosklerose (koronare Herzkrankheit und/oder periphere Verschlußkrankheit) extrem gefährdet. Für die ApoE4-Variante besteht eine Assoziation mit der Alzheimer-Demenz. So findet sich die ApoE4-Variante gehäuft bei Patienten, die bereits in einem rel. frühen Lebensalter eine Demenz entwickeln. Der positive prädiktive Wert der ApoE-Genotypisierung beträgt für ApoE4-Allel und Demenzerkrankung 76%. Diagnostisch sinnvoll ist die ApoE-Genotypisierung daher für die Differentialdiagnose von Morbus Alzheimer und in Abgrenzung zu anderen Demenzen unklarer Ätiologie. Heterozygote APOE4-Genträger zeigen ein 4-5 faches, homozygote ein 10-12fach erhöhtes Erkrankungsrisikos für Alzheimer-Demenz gegenüber homozygoten ApoE3-Genträgern.
Indikation
Hyperlipoproteinämie Typ III; Symptome einer Alzheimer-Demenz
Anmerkung
Einverständniserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz erforderlich; Angebot einer Genetischen Beratung
Mutation
Gezielte Testung der Polymorphismen APOE2, APOE3 und APOE4
Dauer der Untersuchung
1-2 Wochen