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Angelmann-Syndrom (OMIM 105830)

  • Parameter
  • Methode
  • Material
  • Einheit/Referenz

Erbgang

Imprintmutation

Klinische Bedeutung

Das Angelman-Syndrom (auch Happy-Puppet-Syndrom; OMIM 105830 ) ist eine schwere neurogenetische Erkrankung, die klinisch u. a. durch geistige und motorische Retardierung, fehlende Sprachentwicklung, abnormes EEG, Mikrozephalie und Neigung zu Krampfanfällen charakterisiert ist. Genetisch gehört das meist sporadisch auftretende Angelman-Syndrom (AS) zu den sog. Imprint-Defekten. Ursächlich liegt meist in der Region 15q11-13 eine Mikrodeletion auf dem mütterlich ererbten Chromosom vor, die sich auf 1 – 1,5 Mb Basenpaare erstreckt. Durch diese Deletion gehen die maternal ererbten, inaktiven (methylierten) Gene bzw. regulatorischen Loci (= maternaler Imprint) verloren. Eine de-novo-Deletion der genannten Region liegt in ca. 70 % aller Fälle vor, während in ca. 1-3 % aller Fälle die Deletion durch eine paternale uniparentale Disomie (UPD), d. h. Ersatz durch den paternalen Genomabschnitt, kompensiert wird. In ca. 10-15 % aller Fälle liegt eine distinkte Mutation in dem flankierend gelegenen, maternal exprimierten UBE3A-Gen vor, in weiteren 2-4 % aller Fälle liegt eine distinkte Mutation in einem Imprinting-Center (sogen. Imprintfehler) vor. In den restlichen 10-15 % aller Fälle ist der Defekt ungeklärt. UBE3A-Mutationen und Imprintmutationen können familiär auftreten mit einem Erkrankungsrisiko von 50 %.

Indikation

u.a. geistige und motorische Retardierung, fehlende Sprachentwicklung, abnormes EEG, Mikrozephalie und Neigung zu Krampfanfällen

Mutation

Test auf Methylierungsdefekte und/oder Deletion in der kritischen PWS-/AS-Region auf 15q11-13; insges. 25 Loci

Dauer der Untersuchung

1-2 Wochen

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