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Neues Coronavirus – 2019-nCoV – in Wuhan, China

Ende Dezember 2019 kam es zu einer Häufung von schweren Pneumonien unklarer Genese in Wuhan in der Provinz Hubei in China. Über einige Todesfälle wurden berichtet. Wir haben wichtige Informationen zur Übertragung sowie Empfehlungen für Sie zusammengefasst:

Erreger:
Die chinesischen Behörden haben ein neuartiges Coronavirus als Ursache identifiziert. Das Virus gehört zu den Beta-Coronaviren wie das SARS-Virus.

Übertragung:
Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung gilt als wahrscheinlich. Bisher sind einzelne Erkrankungsfälle außerhalb von China aufgetreten; alle Betroffenen waren zuvor in Wuhan oder hatten Kontakt zu Personen aus Wuhan. Die WHO hat Falldefinitionen, Hinweise zur Diagnostik, zur Infektionsprävention und zum klinischen Management veröffentlicht.

Identifikation von Personen zur weiteren diagnostischen Abklärugn:

Eine spezifische Untersuchung auf eine Erkrankung durch 2019-nCoV muss durchgeführt werden bei:

  1. Personen mit respiratorischen Symptomen unabhängig von deren Schwere
    UND Kontakt mit einem bestätigten Fall mit 2019-nCoV
  2. Personen mit erfülltem klinischen Bild UND Aufenthalt in einem Risikogebiet

Diese Personen müssen mittels eines geeigneten labordiagnostischen Verfahrens abgeklärt und einer der vier Falldefinitionskategorien („Bestätigter Fall“, „Wahrscheinlicher Fall“, „Ungeklärter Fall“ oder „Ausgeschlossener Fall“) zugordnet werden.

Empfehlungen:
Die WHO – Stand 22.01.2020 – hat bisher keine Reiseempfehlungen zu China veröffentlicht.

Risikobeurteilung:
Die Wahrscheinlichkeit von Sekundärfällen nach Import eines Falles in die EU wird aktuell als sehr gering eingeschätzt (ECDC); gleiches gilt für die Bevölkerung in Deutschland (RKI). Es ist dennoch mit sporadischen – importierten – Erkrankungsfällen zu rechnen. Bitte in diesem Kontext die Falldefinitionen des neuen Coronavirus – 2019-nCoV – beachten: Akute respiratorische Symptomatik von beliebiger Schwere und Kontakt zu bestätigtem 2019-nCOV-Fall innerhalb der letzten 14 Tage vor Erkrankungsbeginn.

Diagnostik:
Direktnachweis der Viren mittels PCR wird bevorzugt, dennoch sollte Blut (Serum) für ggf. spätere Testung vorsorglich auch abgenommen werden. Für die PCR-Diagnostik werden folgende Materialien bevorzugt: Wenn möglich werden Proben parallel aus den oberen und den tiefen Atemwegen entnommen:

  • BAL Bronchoalveoläre Lavage
  • Sputum
  • Trachealsekret
  • Nasopharynx-Abstrich, - Spülung oder -Aspirat
  • Oropharynx-Abstrich

Beim Umgang mit Verdachtsfällen und bei der Probennahme sind entsprechende Schutzmaßnahmen zu beachten, die Sie dem Algorithmus  „2019-nCoV: Verdachtsabklärung und Maßnahmen“ des RKI entnehmen können (siehe Link unten stehend). Alle Proben sollten umgehend nach telefonischer Benachrichtigung gekühlt zu uns gesandt werden. Der Umgang mit dem Probenmaterial erfolgt analog zur Probenhandhabung des SARS Virus. Hierzu finden Sie weitere Informationen auf www.rki.de/ncov. Eine PCR kann die Infektion nicht vollständig ausschließen. Bei dringendem Verdacht wird daher eine Wiederholung der Untersuchung empfohlen. Darüber hinaus ist es wichtig, die in Deutschland üblichen saisonbedingten respiratorischen Erkrankungen durch das Influenza-A-Virus, (vereinzelt) Influenza-B-Virus und andere typische einheimische Erreger auszuschließen.

RKI | 2019-nCoV | Verdachtsabklärung und Maßnahmen

RKI | 2019-nCoV | Falldefinition zur Fall­findung, Meldung und Über­mittlung