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Leber: Child-Turcotte-Pugh-Score

Der Child-Turcotte-Pugh-Score (CPS) ist ein prognostischer Score bei Patienten mit chronisch fibrosierender Lebererkrankung und wurde 1964 von C. G. Child publiziert. Der CPS erlaubt eine Einteilung der Patienten in drei Gruppen, die in aufsteigender Reihenfolge den Schweregrad der Lebererkrankung widerspiegeln. Der Score berücksichtigt zwei klinische (Aszites und hepatische Enzephalopathie) sowie drei Laborparameter (Albumin, Bilirubin, Quick/INR).

Verschiedene Studien konnten zeigen, dass der CPS einen langfristig prognostischen Wert für die Einschätzung von Patienten mit Lebererkrankungen besitzt. Jedoch ist der CPS aufgrund der klinischen Variablen (Enzephalopathie und Aszites) nicht komplett objektivierbar und unterliegt einer beobachterabhängigen Variabilität, welche oft kritisiert wird. Zudem berücksichtigt er das Ausmaß einer Bilirubinerhöhung oberhalb 50 µmol/l nicht.

Aufgrund dieser und anderer Faktoren wurde der MELD-Score entwickelt (siehe dort) – der CPS ist jedoch weiterhin fester Bestandteil in der Beurteilung eines Patienten mit fibrogener Lebererkrankung.


INR
Albumin (g/dl)
Bilirubin mg/dl     µmol/l
Aszites   nicht / gering
  mäßig / therapierbar
  massiv / therapierefraktär
Enzephalopathie (Grad)   0
  I-II
  III-IV



Punkte

Bewertung

Punktezahl Stadium Leberfunktion 1-Jahresüberlebensrate
5-6 Punkte: A gute Leberfunktion (Child A) ca. 100 %
7-9 Punkte: B mäßige Leberfunktion (Child B) ca. 85%
> 10 Punkte: C geringe Leberfunktion (Child C) ca. 35%

Literatur:
1) Child CG, Turcotte JG Surgery and portal hypertension. In: The liver and portal hypertension. Edited by CG Child. Philadelphia: Saunders 1964:50-64.

2) Pugh RNH et al. Transection of the esophagus for bleeding esophageal varices. Brit. J. Surg. 1973; 60: 646-654