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Formelsammlung

Infektions­krankheiten: Antikörper-Spezifitäts-Index (ASI)

Eine intrathekale Synthese erregerspezifischer Antikörper lässt sich durch Berechnung des Antikörperspezifitäts-Index (ASI) nachweisen oder ausschließen. Der Index beschreibt das Verhältnis der erregerspezifischen Antikörperkonzentration im Liquor (CSF) zu jener im Serum dividiert durch die jeweilige Immunglobulinkonzentration (IgG, IgA, IgM) im Liquor zu der entsprechenden Immunglobulinkonzentration im Serum. 

Bei Gesunden ist der Konzentrationsquotient CSF/Serum spezifischer IgG-Antikörper (QIgG-spez), zum Beispiel gegen Masern, identisch mit dem Gesamt-IgG-Quotienten (QIgG-ges). Grund: Bei passiver Diffusion der Immunglobuline durch die Blut-Liquor-Schranke existiert kein Unterschied zwischen spezifischen und anderen Antikörpern.


Erreger-IgG im Liquor

 

Gesamt-IgG im Serum [g/l]


 x 

Gesamt-IgG im Liquor [mg/l]

 

Erreger-IgG im Serum




Antikörperspezifitätsindex (ASI):


Bewertung

Wert Beurteilung
0,5 - 2 Kein Unterschied zwischen spezifischen und anderen Antikörpern
>2 Pathologischer Index und Ausdruck einer intrathekalen spezifischen Antikörpersynthese
>3 Beweis einer intrathekalen spezifischen Antikörpersynthese

Literatur:
Petereit HF et al. Liquordiagnostik - Leitlinien und Methodenkatalog der Deutschen Gesellschaft für Liquordiagnostik und klinische Neurochemie, Springer Verlag (2009)