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CADASIL (OMIM 125310)

  • Parameter
  • Methode
  • Material
  • Einheit/Referenz

NOTCH3-Gen OMIM 600276

Erbgang

autosomal-dominant

Klinische Bedeutung

CADASIL (Cerebral Autosomal Dominant Arteriopathy with Subcortical Infarcts and Leukoencephalopathy) ist eine in der Regel autosomal-dominant vererbte, seltene genetische Erkrankung, die aufgrund einer Arteriopathie zu gehäuften Schlaganfällen und einer Leukenzephalopathie bereits im mittleren Lebensalter führen kann. Der zugrundeliegende Defekt ist eine Mutation im Gen NOTCH3 auf dem Chromosom 19, wobei sich 87 % aller bekannten Mutationen in den Exonen 3-5 nachweisen lassen (sog. Hotspot-Bereiche). Das NOTCH3-Protein bildet eine Untereinheit eines heterodimeren Membranrezeptors in den glatten Gefäßmuskelzellen und ist somit an der Ausprägung des Blutgefäßsystems beteiligt. Bei Mutationen im NOTCH3-Gen kommt es zu einer Störung in der Ausbildung des Blutgefäßsystems und als Folge zu einer Mikroangiopathie der hirnversorgenden Blutgefäße. Dies führt im Anfangsstadium (meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr) häufig zu migräneartigen Kopfschmerzen. Im zweiten Krankheitsstadium (zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr) kommt es über Jahre hinweg immer wieder zu kleinen Schlaganfällen aufgrund kurzzeitiger Mangeldurchblutung betroffener Gefäße im Gehirn. Im dritten Stadium (zwischen dem 60. und 80. Lebensjahr) stellen sich durch die zunehmenden Veränderungen sowohl Bewegungsstörungen als auch eine Demenz ein.

Indikation

Gehäufte Schlaganfälle

Anmerkung

Einverständniserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz erforderlich; Angebot einer Genetischen Beratung

Mutation

Stufendiagnostik: Stufe 1 = Hotspot-Mutationsbereiche Exon 3-5; Stufe 2 = Komplettsequenzierung

Dauer der Untersuchung

2-3 Wochen

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