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Brust- und Eierstock-Krebs (erblich) Typ BRCA2 (OMIM 612555)

  • Parameter
  • Methode
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  • Einheit/Referenz

Erbgang

Autosomal dominant mit reduzierter Penetranz

Klinische Bedeutung

Das BRCA2 übt eine Kontrollfunktion im DNA-Reparatur- und Apoptosemechanismus der Zelle aus. Mutationen, die zu einem Funktionsausfall des BRCA1-Proteins und damit des Reparatursystems führen (u. a. loss-of-function, Deletionen) fördern die Anreicherung pathologischer somatischer Mutationen. Eine maligne Entwicklung, insbesondere, wenn auch die intakte Genkopie noch durch ein weiteres Mutationsereignis (sog. second hit) inaktiviert ist, wird beschleunigt (Hinweis auf die sog. Tumorsuppressorfunktion für BRCA2, wie auch für BRCA1). Erbliche BRCA1- und BRCA2-Mutationen kodieren für bis zu 10 % aller Fälle. Mutationsträger haben ein geschätztes Risiko von ca. 80 %, in ihrem Leben zu erkranken. Neben Mamma- und Ovarialkarzinom finden sich bei BRCA2-Mutationsträgern u. a. auch Colon-, Pankreas- und bei Männern Prostatakarzinome. Die ererbte Keimbahnmutation kann bereits präsymptomatisch detektiert werden, wovon Nachkommen der Patientin und Verwandte ersten Grades profitieren, die im Sinne einer prädiktiven Testung frühzeitig auf die familiär segregierende Mutation hin getestet werden können. Bei Mutationsträgern, sogen. Carriern, ermöglicht dies eine engmaschige Kontrolle und kann u.U. gezielte Präventivmaßnahmen bedingen.

Indikation

V. a. erblichen Brust- und Eierstockkrebs mit familiärer Häufung von Erkrankungen

Mutation

Mutationsspektrum in den getesteten Genabschnitten

Dauer der Untersuchung

4-6 Wochen

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